Grüner Wirtschaften

Wir begrünen unsere Wirtschaft für Umweltschutz und neue Jobs

Wir Grüne wollen eine ökologisch und ökonomisch erfolgreiche Wirtschaft. Den Weg in diese Wirtschaftsweise gestalten wir verlässlich und gerecht. Im Dialog mit Unternehmen, Gewerkschaften, NGOs, Wissenschaft und Bürgerinnen und Bürgern geben wir dem ökologisch-sozialen Wandel ordnende Leitplanken. Wir vertrauen in den Erfindergeist unserer Ingenieure und Wissenschaftlerinnen. Zusammen wollen wir Deutschland zum Pionierland für ökologische Innovationen machen. Denn unser Wohlstand darf nicht zulasten künftiger Generationen und anderer Länder gehen.

Das Industriezeitalter hat Wohlstand und Lebensqualität vieler Menschen deutlich verbessert. Doch es zeigt sich immer klarer, dass die rohstoff- und verbrennungsintensive industrielle Wirtschaftsweise unsere Lebensgrundlagen bedroht, unsere Luft verschmutzt und unser Wasser verdreckt. Und es gibt immer mehr Menschen, die materielles Wachstum nicht in jedem Fall als Bedingung für ihre Lebenszufriedenheit betrachten.

Die ökologische Modernisierung ist die existentielle Aufgabe unserer Zeit und zugleich die Zukunftsversicherung unserer Wirtschaft. Unternehmer und Tüftlerinnen entwickeln Produkte und Dienstleistungen, die unsere Lebensqualität immer mehr vom Ressourcenverbrauch abkoppeln. Deutsche Unternehmen haben es geschafft, dass heute billiger denn je Energie aus Sonne und Wind gewonnen werden kann. Deutsche Unternehmen sind auch bei Effizienztechnologien im Industriebereich, beim Thema Recycling und nachhaltige Wasserwirtschaft gut aufgestellt. Deren Marktvolumen lag 2013 bei 344 Milliarden Euro. Bis 2025 wird es sich laut dem Umweltministerium voraussichtlich auf 740 Milliarden Euro erhöhen. In diesen Wachstumsmarkt müssen wir noch stärker rein. Alle diese Unternehmen sind Pioniere des Wandels hin zu einem neuen, nachhaltigen Wohlstand. Sie schaffen Arbeitsplätze, die auch morgen noch bestehen, während in schmutzigen, kohlenstoffintensiven Branchen Arbeitsplätze abgebaut werden.

Was mit der Energiewende für Strom und Wärme begonnen hat, muss nun quer durch unsere Wirtschaft nachvollzogen werden. Klima- und Ressourcenschutz brauchen wir in allen Branchen. Denn wer den Anschluss an die Nachfrage der internationalen Märkte verpasst, verliert in Zukunft Wohlstand und Arbeitsplätze. Auslöser für die unglaubliche Innovationsdynamik im Bereich Erneuerbare Energien war das von rot-grün eingeführte Erneuerbare Energien Gesetz. Das heißt wir brauchen Leitplanken, die den Weg aufzeigen, zum Beispiel: Weg vom fossilen Verbrennungsmotor und hin zum Elektroauto und zu innovativen Formen der Mobilität, wie Carsharing und stärkerer Vernetzung. Weg vom Öl und hin zu nachwachsenden Rohstoffen in der Chemie.

Wir wollen mehr Lebensqualität für alle, ohne dass der Verbrauch materieller Güter immer weiter steigen muss. Dies gelingt zum Beispiel durch soziale Innovationen, wie in manchen Bereichen der Share Economy. So teilen wir uns heute die Nutzung von Autos, statt sie zu besitzen. Zusammen mit der Anwendung neuer Technologien führen sie zu einer wirksamen und sparsamen Nutzung unserer natürlichen Ressourcen. Nur mit Kreativität und Erfindergeist wird es uns gelingen, anders und besser zu wirtschaften.

Es darf nicht mehr sein, dass Union und SPD mit dem Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler Klimakiller künstlich am Leben erhalten, statt in die Zukunft zu investieren. Es muss Schluss damit sein, dass diese Bundesregierung rund 100 Millionen Euro der Pensionsrücklagen für die Bundesbeamten und der Rücklagen der Bundesanstalt für Arbeit in klimaschädliche Unternehmen investiert. Die Bundesregierung muss hier endlich Verantwortung übernehmen, Schmutzkapital abziehen und nachhaltig anlegen.

Das haben wir vor: So modernisieren wir konkret

  1. Kreislaufwirtschaft stärken. Noch immer werden viele Rohstoffe verschwendet, indem sie nach kurzer Zeit auf dem Müll landen. Viele Hersteller gestalten ihre Produkte so, dass sie nicht lange halten und nicht reparierbar sind. Das schadet Umwelt und Verbraucherinnen und Verbrauchern. Wir nehmen die Hersteller in die Pflicht. Wir wollen eine Kreislaufwirtschaft, die mit neuen Produkten Märkte erschließt und Arbeitsplätze schafft und zugleich den Rohstoffverbrauch entscheidend senkt.
  2. Preise müssen die ökologische Wahrheit sagen. Denn solange Umweltbelastung und Ressourcenverbrauch keinen Preis haben, profitieren die Verursacher auf Kosten aller. Deshalb brauchen wir einen CO2-Preis. Wir wollen außerdem die umweltschädlichen Subventionen in Höhe von etwa 50 Milliarden Euro abbauen, von den schweren Dienstwagen über das Flugbenzin bis hin zum Diesel. Ökologisch ehrliche Preise belohnen Unternehmen, die mit Ressourcen pfleglich umgehen und Emissionen senken. Sie setzen Anreize, andere Techniken zu entwickeln. Vom Wettstreit um die beste ökologische Lösung profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher durch langlebige Geräte und niedrige Stromrechnungen.
  3. „Divestment“ vorantreiben und nachhaltig investieren: Wer Geld anlegt, kann Einfluss nehmen. Wir sagen: Zieht das Geld aus klimaschädlichen Geschäftsmodellen ab und investiert es in unser aller Zukunft! Unternehmen sollten daher in ihren Jahresberichten ihre Klimarisiken offenlegen. Bund, Länder und Kommunen sollten Vorbild sein und ihre Geldanlagen statt in klimaschädliche Kohle in nachhaltige Anlagen investieren. Die bundeseigene KfW-Bank und ihre Töchter sollen internationale Kohleprojekte nicht mehr finanzieren. Auf Bundesebene sollen der Fonds für Beamtenpensionen und die Rücklagen der Bundesanstalt für Arbeit ihre Finanzmittel in klimafreundliche Alternativen umschichten. Sonst ist diese Vorsorge abhängig davon, dass es auch in den nächsten Jahrzehnten noch bergauf geht mit den Fossilen.
  4. Forschung für die Zukunft: Wir wollen die Forschung für den Wandel stärken und die Forschungsförderung stärker auf die Bewältigung der großen Herausforderungen Klimakrise, Ressourcenknappheit oder demografischer Wandel ausrichten. So wird auch in den Bereichen geforscht, die sich aus den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und den Pariser Klimazielen konkret ergeben. KMU und Gründungen wollen wir besonders unterstützen. Gründer*innen sollen ein zinsloses Gründungskapital in Höhe von 25.000 Euro als Darlehen erhalten. Damit decken wir den durchschnittlichen Finanzierungsbedarf einer Gründung ab und ermöglichen es der/dem Gründer*in zusätzliche Kredite zu bekommen.
  5. Gemeinwohlorientiertes Wirtschaften stärken. Ein Teil der Gründungsförderung wird reserviert, um soziale Innovationen, wie z.B. Modelle des Teilens, besser in Forschungsprogrammen und Innovationsstrategien zu berücksichtigen. Durch weniger Bürokratie für Genossenschaften regen wir eine Gründungswelle an.
  6. Wohlstand statt Wachstum um jeden Preis: Wohlstand ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt uns sagt. So wird z.B. unbezahlte Sorgearbeit, die vor allem Frauen leisten, hier derzeit nicht berücksichtigt. Ein neuer Jahreswohlstandsbericht soll neben ökonomischen auch ökologische, soziale und gesellschaftliche Entwicklungen messen, etwa über ökologischen Fußabdruck, die Einkommensverteilung, die Artenvielfalt oder einen Bildungsindex. Damit werden Fehlentwicklungen besser sichtbar und die Politik kann die Handlungserfordernisse erkennen. Auch öffentliche Unternehmen sollen ihren Beitrag zum Gemeinwohl sichtbar machen. Die Deutsche Bahn soll bei der Gemeinwohlbilanzierung vorangehen. Mit Indikatoren, wie den CO2-Emissionen, berichten große Unternehmen im Jahresabschluss verbindlicher als bisher auch über ihre Nachhaltigkeit.
    Quelle: gruene.de
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