Ernährung

Wir sorgen für gesundes Essen

Wir Grüne streiten für gutes Essen ohne Gift und Gentechnik. Immer mehr Menschen legen Wert auf regionale, nachhaltige und gesunde Lebensmittel. Wir wollen, dass sie ein gutes und vielfältiges Angebot haben. Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, was in ihren Lebensmitteln drin ist. Deswegen setzen wir uns für eine verständliche Kennzeichnung von Lebensmitteln ein. Kinder sollen in Kitas und Schulen mit gutem und gesundem Essen versorgt werden.

Wer sich morgens auf die selbstgebackenen Brötchen vom Bäcker freut, wird heute immer öfter enttäuscht: Backwaren stammen häufig aus industriellen Brotfabriken. Immer mehr Lebensmittel werden industriell hergestellt. Damit verschwinden nicht nur viele kleine bäuerliche Betriebe, Metzgereien und Bäckereien, sondern auch die Vielfalt an Lebensmitteln. Durch den hohen Preisdruck landen Produkte oft minderer Qualität zu Dumpingpreisen auf unseren Tellern.

Unterschiede in der Herstellung und der Qualität sind für die Verbraucherinnen und Verbraucher oft kaum zu erkennen. Wenn natürlicher Geschmack immer mehr durch Aromen, Zucker, Salz und Fett ersetzt wird, steigen auch die Risiken für unsere Gesundheit. Ernährungsbedingte Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck nehmen weltweit zu. Heute ist Übergewicht in Deutschland eines der größten Krankheitsrisiken für Kinder. Und wir leisten es uns, elf Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel im Jahr wegzuwerfen.

Deshalb wollen wir eine Politik für gesunde und gute Ernährung: für gutes Essen, Nachhaltigkeit und konsequenten Verbraucherschutz. Wir setzen auf Vielfalt aus der Region, auf Nachhaltigkeit und Geschmack. Wir setzen uns dafür ein, dass Saatgutsorten, alte Haustierrassen und handwerkliche Lebensmittelproduktion erhalten bleiben. Die Nachfrage nach Biolebensmitteln steigt – wir wollen diesen Trend unterstützen. Wir sorgen dafür, dass Bioprodukte aus der Region im Regal zu finden sind und nicht immer mehr Bioimporte. Gutes Essen beginnt für die Kleinsten: Wir wollen, dass alle Kinder gleichermaßen zu ihrem Recht auf gutes Essen kommen. Die Lösung ist eine gesunde und leckere Kindergarten- und Schulverpflegung für alle. In Kita und Schule sollen Kinder auch lernen können, was ihnen gut tut. Wir wollen sie vor aggressivem Marketing für ungesunde Dickmacher schützen. Dass Kinder unerfahren und leichter zu manipulieren sind, darf nicht ausgenutzt werden.

Verbraucherinnen und Verbraucher sollen wissen, was drin ist: Wir wollen umfassend und verständlich informieren – zum Beispiel über Nährwerte, Herkunft der Lebensmittel und Art der Tierhaltung. Sicherheit geht vor: Bei der Lebensmittelsicherheit setzen wir auf strenge gesetzliche Vorgaben und Kontrollen, beispielsweise für den Einsatz von Antibiotika und Pestiziden ebenso wie für Schadstoffe in der Lebensmittelverpackung. Denn gute Lebensmittel dürfen kein Privileg sein.

Das haben wir vor: So sorgen wir für gute und gesunde Lebensmittel

  1. Gutes Essen von Anfang an: Unser Ziel ist gesunde Kita- und Schulernährung überall in Deutschland. Dafür unterstützen wir die Länder mit einem Bundesprogramm. Die Schulvernetzungsstellen wollen wir ausbauen, um Schulen und Kitas noch besser zu beraten. Die Qualität des Essens wollen wir durch verbindliche Standards garantieren. Wir sorgen mit Förderprogrammen dafür, dass mehr regionale und Bio-Lebensmittel auf den Tisch kommen. Gutes vegetarisches und veganes Essen sollte zum alltäglichen Angebot gehören. Gemeinsam mit den Ländern wollen wir Ernährungs- und Verbraucherbildung zum festen Bestandteil des Unterrichts machen. Lebensmittelwerbung, die sich an Kinder richtet, wollen wir durch klare Regeln einschränken. Kitas und Schulen sollen frei von PR-Aktionen sein.
  2. Wissen, was drin ist: Wir wollen alle tierischen Produkte so kennzeichnen, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher wissen, wie die Tiere gehalten wurden. So ist es bei der erfolgreichen Eierkennzeichnung bereits der Fall. Außerdem wollen wir eine Nährwertampel durchsetzen, die schnell und leicht verständlich über den Energie-, Fett-, Zucker- und Salzgehalt informiert. Mit verbindlichen Definitionen der Begriffe „vegetarisch“ und „vegan“ sorgen wir dafür, dass auch Vegetarier und Veganerinnen Klarheit beim Einkauf haben. Wenn tierische Produkte bei der Herstellung verwendet wurden, soll dies gekennzeichnet sein. Ein Hygienebarometer an Restaurant- und Imbisstüren soll Transparenz über die Hygienebedingungen schaffen.
  3. Sichere Lebensmittel: Gemeinsam mit den Ländern wollen wir die Lebensmittelüberwachung stärken und den globalen Strukturen des Warenhandels anpassen. Dafür sollen in allen Ländern interdisziplinäre Spezialeinheiten eingerichtet werden, die sensible, überregional tätige Lebensmittelunternehmen kontrollieren. Dies ist beispielsweise in Niedersachsen oder Baden-Württemberg bereits der Fall. Wir werden endlich sicherstellen, dass die Behörden darüber informieren, wenn Mängel entdeckt werden.
  4. Weniger Lebensmittel verschwenden: Wir wollen die Lebensmittelverschwendung halbieren – so wie es auch die UN-Nachhaltigkeitsziele vorsehen. Dafür werden wir eine nationale Strategie aufstellen und Lebensmittelhandel und – produktion in die Pflicht nehmen. Für alle Beteiligten der Lebensmittelkette soll es verbindliche Ziele geben, weniger Lebensmittel zu verschwenden. Supermärkte ab 400 qm sollen nicht verkaufte, aber noch gute Lebensmittel entweder an karitative Einrichtungen spenden, diese in dafür eingerichteten Regalen kennzeichnen und kostenlos abgeben oder als Tierfutter bzw. Kompost recyceln. Menschen, die Lebensmittel aus dem Müll retten, sollen nicht bestraft werden. Mit Förderprogrammen für Foodsharing und dem Ersatz des Mindesthaltbarkeitsdatums durch ein Verzehrdatum wollen wir die Verwertbarkeit von Lebensmitteln erhöhen.
    Quelle: gruene.de
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